Von alten Hasen und jungen Dachsen Drucken
Geschrieben von: Freies Wort   
Donnerstag, den 03. Mai 2007 um 19:12 Uhr

Orientierungsfahrt des Feuerwehrverbandes des Landkreises Schmalkalden-Meiningen in Wernshausen

WERNSHAUSEN - In Sachen Orientierungsfahrt sind die Floher bereits erprobt. Ihr Sieg in Wernshausen war ihr siebenter. Die Neulinge aus Oberhof dagegen kamen, sahen und siegten. Noch dazu wurde Daniel Fischer zum besten Gruppenführer der Kleinlöschfahrzeuge gekürt. Bei den Löschfahrzeugen holte sich der Fambacher Thomas Kruscha diese Anerkennung.

Die Selbstrettung war erstmals Bestandteil einer Orientierungsfahrt des Kreisfeuerwehrverbandes.
FOTO: ANNETT RECKNAGEL
Bild: (Schmalkalden)

Die Teams aus Floh und Fambach waren in der Kategorie Löschfahrzeuge die beiden einzigen Mannschaften, die bei der 13. Orientierungsfahrt des Kreisfeuerwehrverbandes Schmalkalden-Meiningen über 200 Punkte holten. Den beiden Drittplatzierten Teams aus Mittelschmalkalden und Schwallungen fehlte an dieser Marke lediglich ein Zähler. Insgesamt gab es bei den Löschfahrzeugen 250 Punkte.

Bei den Kleinlöschfahrzeugen konnte man 230 Punkte einheimsen. Oberhof schafft 201 Punkte, Leutersdorf und Bermbach jeweils 197. Mit Anke Schatt aus Mittelstille war in der Kategorie Kleinlöschfahrzeuge in diesem Jahr erstmals eine Feuerwehrfrau als Gruppenführer eingesetzt. Sie machte ihre Sache ausgezeichnet und holte sich am Ende gemeinsam mit ihren Kollegen aus Leutersdorf, Bermbach und Erbenhausen die Note 2,0 was einen dritten Platz in der Gesamtwertung der Gruppenführer bedeutete.

Verbandsvorsitzender Andreas Clemen zeigte sich mit den Ergebnissen der Orientierungsfahrt zufrieden. "Dieser Wettbewerb stellt ein Spiegelbild der Ausbildung in den Feuerwehren dar und wurde 1995 als solcher auch ins Leben gerufen", erklärte er. An der 13. Auflage 2007 waren in der Kategorie Löschfahrzeug 15 Starter dabei. Bei den Kleinlöschfahrzeugen beteiligten sich elf Wehren. Um Überschneidungen zu vermeiden, lag die Streckenführung für beide Fahrzeuge in voneinander abgegrenzten Bereichen.

Startpunkt war in Wernshausen. Die Kleinlöschfahrzeuge fuhren von dort aus über etwa 20 Kilometer nach Rosa, Roßdorf und Zillbach, Schwallungen und Wasungen zurück zum Startpunkt. An insgesamt fünf Haltepunkten galt es für die sechsköpfigen Crews Aufgaben zu lösen. Gerätetraining, feuerwehrtechnische Fragen, Grund- und Einsatzübung gehörten dazu wie eine Erste-Hilfe-Station. Die wurde vom Team des Niederschmalkalder Ortsvereins unter Leitung von Mike Städter besetzt. In der Kategorie Löschfahrzeuge hatte Claudia Böhm die Erste-Hilfe-Station unter ihrer Obhut. Bei der Einsatzübung am Schwallunger Heizhaus galt es beispielsweise, den verletzten Hausmeister aus dem brennenden Objekt zu retten. Diese Aufgabe konnte in guter Qualität gelöst werden, so Clemen.

Nicht minder erfolgreich lösten die Besatzungen der Löschfahrzeuge die Aufgaben. Hier führte die Orientierungsfahrt über eine ähnlich lange Distanz von Wernshausen über den Bußhof nach Breitungen, weiter nach Trusetal und Mittelschmalkalden. Von dort aus wurde zur Einsatzübung noch einmal an der Zwick Station gemacht, bevor es zum Ausgangspunkt zurückging. An der Zwick wartete auf die Floriansjünger die kniffligste der ebenfalls fünf Stationen: Die Einsatzübung.

Dafür ausgesucht hatten sich die Organisatoren das ehemalige Lehrlingswohnheim der Kammgarnspinnerei. Dort wurde ein Kellerbrand mit Menschenrettung simuliert. Die besondere Schwierigkeit für die Wehrleute bestand darin, in den komplett verrauchten Keller vorzudringen, den Verunfallten zu finden und zu retten. Die Bedingungen waren extrem, schätzten Teilnehmer ein. Grund: Man konnte so gut wie nichts sehen. Um dies zu simulieren, bekamen die Wehrleute über ihre Helme eine Sichtverdunklung gestülpt. Mit Rauch konnte der Keller nicht vernebelt werden, weil der Kampfrichter das Vorgehen der Teilnehmer schließlich verfolgen und bewerten musste. "Die Einsatzübung war sehr anspruchsvoll", bescheinigte Kreisbrandmeister Matthias Kind, der zu den Kampfrichtern gehörte und gemeinsam mit dem Viernauer Bernd Wörzberger, Peter Schütz aus Meiningen und Reinhard Raabe aus Zella-Mehlis den wohl anstrengendsten Job der Orientierungsfahrt hatte.

Außer dem Team aus Mittelschmalkalden schaffte es keine Wehr, die verletzte Person zu retten. Was nicht heißt, dass die Mittelschmalkalder keine Fehler machten. Mit 49 von 70 möglichen Punkten aber schlossen sie die Einsatzübung als beste Mannschaft ab. Die Sieger aus Floh bekamen an diesem Haltepunkt 44 Punkte, Fambach 38 und Schwallungen gar nur 35. Schmalkalden schnitt mit 46 Zählern hier noch sehr gut ab. Übrigens nahm mit ihnen die einzige Mannschaft einer Stützpunktwehr teil - am Ende sprang ein fünfter Platz heraus.

Erstmals für die Teams der Löschfahrzeuge stand bei einer Orientierungsfahrt das Selbstretten im Programm. Hier galt es für zwei Wehrleute, sich im Schmalkalder Gerätehaus sicher abzuseilen. Andreas Clemen hatte bei dieser Station im Vorhinein einige Bedenken geäußert, die sich am Ende jedoch zerschlugen. "Man hat gemerkt, dass die Wehrleute auf der Höhe der Zeit sind und auch das üben", meinte er im Nachhinein. Wobei die Floher beim Abseilen mit sechs Minuten die Schnellsten waren und als einziges Team die volle Punktzahl bekamen.

Bei allen Stationen gab es ein Zeitlimit von 20 Minuten. Bei der Einsatzübung wurde das von den meisten Wehren überschritten, so dass die Kampfrichter abbrechen mussten. Am Ende waren die Organisatoren mit der 13. Orientierungsfahrt rund um Wernshausen sehr zufrieden. "Alle haben sich angestrengt und waren mit viel Engagement dabei", schätzte der stellvertretende Kreisbrandinspektor Klaus Kleimenhagen resümierend ein. Die nächste Orientierungsfahrt findet 2008 in Henneberg statt. (ar)

Zum Bericht der Einsatzabteilung